Die Glocken der Kinzenbacher Kirche
Drei Glocken hängen im Turm der Kinzenbacher Kirche. Die große und die mittlere Glocken wurden 1957 neu gegossen, weil ihre Vorgänger im Krieg eingeschmolzen worden waren.
Die große Glocke heißt „Liebe" (im Volksmund auch „Totenglocke"). Sie wiegt 600 Kg und hat den Schlagton „Gis". Ihre Inschrift lautet: „Im Jahre 1863 gestiftet von der Witwe Franz + Im Kriegs Jahr 1942 eingeschmolzen. + Im Jahre 1957 durch Spenden der Bürger neu gegossen.
Die mittlere Glocke heißt „Freude". Sie trägt die Inschrift von 1957„Liebe, Friede, Freude - kündet das Geläute. Ihr Gewicht beträgt 350 Kg und ihr Schlagton ist „H".
Die kleine Glocke, mit dem Schlagton "Cis", aus dem Jahr 1925 heißt „Friede". Sie wiegt 268 Kg.
Läuten in Kinzenbach
Früher arbeiteten die meisten Menschen werktags auf den Feldern außerhalb des Dorfes. Eigene Uhren besaßen die wenigsten, der Stand der Sonne und das Läuten der Kirchenglocken waren die wichtigsten Zeitansagen. Die Glocken begleiteten den Lebensrhythmus der Menschen vom frühen Aufstehen an den Werktagen bis zum »Zeichenläuten« für den Kirchgang am Sonntag.
LÄUTEN ZU BESTIMMTEN TAGESZEITEN
11 Uhr - Mittagsruf
Kleine Glocke
Nach Hause zum Kochen
18 Uhr - Fütterzeit
Kleine Glocke
Zur Zeit auch "Corona-Läuten" als Einladung zum Gebet
16 Uhr - Am Samstag und vor Feiertagen
Alle Glocken
Einläuten des Sonntags/Feiertags
LÄUTEN ZUM GOTTESDIENST
8 Uhr - "Zeichenläuten", an Sonn- und Feiertagen
Alle Glocken
Erinnerung an den Kirchgang
9:15 Uhr - Aufbruch
Kleine Glocke
Dieses kurze Läuten eine Viertelstunde vor dem Gottesdienstbeginn sagt: "Jetzt aber los!"
10 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes
Alle Glocken
Einläuten bis zum Beginn des Gottesdienstes
LÄUTEN IM GOTTESDIENST
Kleine Glocke
Während des Vaterunsergebets der Gemeinde als Einladung an die Daheimgebliebenen zum Mitbeten.
Mittlere Glocke
Während der Ordination, Einführung und Entpflichtung von Pfarrern und Pfarrerinnen oder des Kirchenvorstandes.
Große Glocke
Am Ewigkeitssonntag solange die Namen der Verstorbenen des Kirchenjahres verlesen werden.
LÄUTEN BEI TRAUER
Am Todestag kann auf Wunsch der Angehörigen um 17 Uhr die große Glocke 5 Minuten lang geläutet werden. Am Tag der Beisetzung läuten um 9.00 Uhr, die mittlere und die große Glocke 12 Minuten lang.
Auch vor Beginn jedes Trauergottesdienstes läuten alle drei Glocken für zehn Minuten und erinnern darin, dass jetzt Menschen von einem Verstorbenen Abschied nehmen.
LÄUTEN IN FREUEDE
Bei Traugottesdiensten läuten alle drei Glocken 10 Minuten bis zum Beginn des Gottesdienstes.
In der Silvesternacht begrüßen die Glocken das neue Jahr mit vollem Geläut aller drei Glocken.